Kreisgruppe Wolfenbüttel
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Stellungnahme zum geplanten Gewerbegebiet an der A36 in Klein Flöthe

16. August 2021 | Lebensräume, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik

In einer Stellungnahme zum Aufstellungsbeschluss für den Bau eines Gewerbegebietes an der A36 in der Gemeinde KleinFlöthe (Ortsratssitzung Flöthe vom 15.07.2021) verweist der Vorstand der BUND-Kreisgruppe Wolfenbüttel auf die Niedersächsische Nachhaltigkeitsstrategie.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert die Entscheidung des Ortsrates von Flöthe zur Errichtung eines neuen Gewerbegebietes an der A36. Landwirtschaft und Nahrungsproduktion ist in Deutschland jeden Tag nur noch auf immer weniger Fläche möglich, während Verkehrs- und Siedlungsflächen unvermindert weiter wachsen. Freiflächen für Natur und Erholung verschwinden noch immer ungebremst und schränken die Regenerationsfähigkeit der Natur, die Potenziale für CO2-Speicherung und Gestaltungsmöglichkeiten für die Raumnutzung zukünftiger Generationen immer weiter ein.
Um dies zu verhindern, haben Bundesregierung und Landesregierung im Jahr 2018 eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, die eine drastische Verringerung der Flächeninanspruchnahme verlangt. Bis 2030 soll danach die tägliche Neuversiegelung von Grünland, Natur- und landwirtschaftlicher Nutzfläche in Niedersachsen von 9,4 Hektar pro Tag im Jahr 2015 auf 4 Hektar pro Tag im Jahr 2030 reduziert werden. An diesem Ziel müssen alle Gebietskörperschaften mitarbeiten. Dieses Gebot gilt auch für alle Landkreise und Kommunen. Es ist daher unverständlich, warum der Ortsrat in Flöthe ohne Gründe zu nennen elf Hektar bestes Ackerland in Klein Flöthe mit dem Bau eines neuen Gewerbegebietes versiegeln möchte.
Der Aufstellungsbeschluss ist verantwortungslos und unüberlegt angesichts des derzeitigen Klimanotstandes, eines besorgniserregenden Rückgangs von Biodiversität, immer häufigeren Überschwemmungen bei Starkregenereignissen und der gebotenen Verminderung von Schadstoffausstoß. Gewerbestandorte müssen zukünftig in einem integrierten regional organisierten Flächenmanagement geplant und verwaltet werden, das auf Flächenoptimierung und Flächenrecycling verlassener Standorte und Brachflächen basiert und schon bald ganz ohne Netto-Neuversiegelung auskommt. Dafür müssen heute die Weichen gestellt werden. Für die betroffene Ackerfläche wird sich eine deutlich nachhaltigere Verwendung finden lassen. Der BUND fordert den Ortsrat Flöthe auf, sich an die Nachhaltigkeitsleitlinien der Landesregierung zu halten und den Aufstellungsbeschluss rückgängig zu machen.

 

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