Im Landkreis Wolfenbüttel gibt es nach langer Abwesenheit wieder europäische Wildkatzen.
Die jungen Wildkatzen verlassen in diesen Wochen den Ort ihrer Geburt um sich eigene Reviere zu suchen. Sie begeben sich im Alter von ungefähr sechs Monaten oftmals auf eine gefährliche Wanderschaft, denn unser Straßennetz gehört zu den dichtesten der Welt.
Der Lebensraum der Wildkatzen und anderer Wildtiere wird von vielbefahrenen Verkehrswegen immer wieder durchschnitten. Viele Wildkatzen werden überfahren.
In Niedersachsen wurden von 2015 bis 2017 neunundsiebzig auf den Straßen getötete Wildkatzen gemeldet. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer leider noch höher ist.
Im Braunschweiger Land ist die europäische Wildkatze eindeutig nachgewiesen, so zum Beispiel in Elm und Asse sowie im Dorm und im Oderwald bei Flöthe. Der Straßentod ist die häufigste unnatürliche Todesursache bei Wildkatzen.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Kreisgruppe Wolfenbüttel, bittet Autofahrer gegenwärtig insbesondere in waldreichen Gegenden um Wolfenbüttel herum um besondere Aufmerksamkeit. Verkehrsunfälle sind für die streng geschützte Wildkatze und mitunter auch für die Autofahrer eine ernste und aktuell leider auch noch dauerhafte Gefahr.
Verkehrsteilnehmer achten vor allem in der Dämmerungszeit und bei Nacht auch zu ihrem eigenen Schutz auf die allgemeine Wildwechsel-Beschilderung und behalten bei mäßiger Geschwindigkeit den Straßenrand links und rechts im Auge. Auch eine bewusste Bremsbereitschaft, wie sie auf Spielstraßen bekannt ist, hilft Wildunfälle zu vermeiden. Wenn ein Tier in Sicht ist, kann mehrmaliges Hupen bei den Tieren die Flucht in die Waldgebiete auslösen. Das Einschalten des Fernlichtes erhöht die Gefahr nur.
Die Unversehrtheit des Autofahrers steht oft in direktem Zusammenhang mit der des Tieres.
Die europäischen Wildkatzen gehören auch zu unseren Waldlandschaften und stehen unter besonderem Schutz.